50-Jähriges Gründungsfest (1974)

Grußwort der Schirmherrin Maria Häring

Der Schützenverein „Talschütz Katzbach” feiert sein 50-jähriges
Vereinsjubiläum.
Es ist für mich eine Ehre, die Schirmherrschaft über dieses
Fest meines heimatlichen Schützenvereins zu übernehmen, nachdem
ich bereits bei der Fahnenweihe 1954 als Fahnenbraut
mitwirkte.
In 50 Jahren Vereinsarbeit und Vereinsgemeinschaft stecken
so viel Solidarität, Kameradschaftsgeist und Gemeinschaftssinn,
daß es Wert ist, ein Vereinsfest im großen Stil zu veranstalten
und an der Festesfreude auch alle Freunde des Schützenvereins,
des Heimatortes und Landkreises teilnehmen zu lassen.
Der Festverein hat sich sehr bemüht, ein schönes Fest auszurichten,
um mit Ihnen in froher und geselliger Runde das
50-jährige Vereinsjubiläum zu feiern.
Als Schirmherrin des Vereinsjubiläums möchte ich alle Festbesucher
herzlich willkommen heißen.
Dem Festverein wünsche ich „gutes Gelingen” und weiterhin
erfolgreiches Vereinsleben im Schießsport.

 

Grußwort des Ehrenschirmherrn Erich Menacher

Im Schützenverein Talschütz Katzbach haben sich Freunde und
Kameraden im sportlichen Sinn zusammengefunden, um im friedlichen
Wettstreit manch schönen Preis oder Sieg und auch immer wieder die
Würde des Schützenkönigs zu erkämpfen.
In diesem Jahr feiert nun der traditionsreiche Verein vom 21. bis
24. Juni sein 60-jähriges Vereinsjubiläum.
Als langjähriges Mitglied der Talschützen bin ich sehr erfreut, daß
ich die Ehrenschirmherrschaft zu diesem Fest übernehmen durfte. Ich
möchte dem Schützenverein zu seinem Jubiläum die besten Wünsche
übermitteln. Möge die Treue zum Verein, die Kameradschaft und der
sportliche Geist weiterhin so lebendig bleiben und für die jungen
Schützen ein Vorbild sein.
Ich würde mich freuen, wenn sehr viele Gäste nach Katzbach kämen
und begrüße als Ehrenschirmherr alle Teilnehmer des Jubiläums recht
herzlich.

Grußwort des Bürgermeisters Michael Zimmermann

Den Schützenverein „Talschütz” aus Katzbach beglückwünsche
ich zu seinem 50-jährigen Vereinsjubiläum.
Dieses Ereignis ist Anlaß, das Fest in einem würdigen und
größeren Rahmen zu begehen. Der vom Jubelverein bestellte
Festausschuß bemühte sich, alles für die Festtage bestens vorzubereiten.
Diese Arbeiten sollen auch verdiente Früchte tragen.
Daß die Stadt Cham durch die Eingemeindung der Ortschaft
Katzbach – Loibling einen so rührigen und traditionsbewußten
Schützenverein hinzuerhalten hat, ist ein Gewinn.
Dem Fest wünsche ich einen erfolgreichen Verlauf und allen
Gästen gemütliche Stunden in Katzbach.

 

Grußwort des Pfarrers Hr. Baumgartner

50 Jahre Schützenverein lenken meine Gedanken noch weiter
zurück in die Geschichte. Die Anfänge der Schützengesellschaften
reichen zurück bis ins Mittelalter. Die Aufgabe der Schützenbruderschaften
war nicht ein schönes, friedliches Spiel, sondern
eine ernste Aufgabe. Diese Schützengilden waren Wehrorganisationen
gegen Übergriffe des Adels, der Raubritter, gegen
allerhand Räuber und Kriegsvolk vor den Toren der Stadt. Die
Schützenbruderschaften waren Mitgestalter des öffentlichen
Lebens, sorgten für Recht und Ordnung im kirchlichen und politischen
Leben und dienten zur Erhaltung von Ruhe und Sicherheit.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Schützengesellschaften
bald gefördert, bald wieder verboten. Aber sie kamen
immer wieder zum Aufleben. So wurde vor 50 Jahren auch der
Schützenverein „Talschütz” Katzbach gegründet bald nach dem
1. Weltkrieg, unterbrochen durch den 2. Weltkrieg, in dem viele
damalige Mitglieder den Zimmerstutzen mit dem Kriegskarabiner
oder dem Maschinengewehr vertauschen mußten.
Darum ist dies mein Wunsch zum Jubiläum:
Möge das Tun der Schützen ein Spiel im Frieden bleibenl –
Gebe Gott, daß unsere Männer nie mehr den Zimmerstutzen
mit dem Karabiner vertauschen müssen.

Grußwort der Festmutter Anna Althammer

Juni 1974 sein 50-jähriges Gründungsfest. Dem Verein gilt mein
herzlichster Glückwunsch.
Ich persönlich danke und freue mich, daß mir die Ehre angetragen
wurde als Festmutter bei diesem Fest mitzuwirken.
Vor 20 Jahren hatte ich die Freude bei der damals durchgeführten
Fahnenweihe Fahnenmutter zu sein.
Ich danke nochmals, daß ich über so viel Jahre hinweg das
Vertrauen des Vereins besitze. Ich versichere, daß ich auch
weiterhin den „Talschützen” die Treue halten werde.
Zu diesem Jubelfest darf ich alle Gäste die nach Katzbach
kommen werden recht herzlich begrüßen. Der Festausschuß
wird bemüht sein, dem Fest einen guten Verlauf zu geben. Das
dies gelingen möge, wünsche ich von Herzen.
Liebe Schützen, liebe Gäste, kommen Sie gern nach Katzbach
und erholen Sie sich bei uns in gemütlicher Runde.

 

Grußwort der Festleiters Günther Rasche

Wenn ein Verein auf eine 50-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken
kann, dann dürfen die Mitglieder dieser Gemeinschaft schon mit einem
gewissen Stolz erfüllt sein. Ein 50-jähriger Geburtstag darf schon festlicher
und würdiger begangen werden als ein jüngeres Jubelfest.
Der Festausschuß gab sich wirklich ehrlich die Mühe, das Fest gut
vorzubereiten. Hier ist besonders anzuerkennen, daß sich die Personen
des Festausschusses in selbstloser Weise in die Vorbereitungen eingeschaltet
haben und viel Freizeit und Geld geopfert hoben. Dafür gebührt
Ihnen mein Dank.
Danken darf ich auch noch allen Stellen und Personen, die wir im
Zusammenhang mit unserem Fest bemühen mußten und die uns ihre
Hilfe angedeihen ließen.
Die größte Freude für mich wäre es, wenn zu unserem Jubiläum
recht viele Gäste kommen würden.
Dem Fest wünsche ich einen harmonischen und guten Verlauf.
Dem Schützenverein Talschütz wünsche ich frohe und heitere Gäste,
die das Fest in guter Erinnerung behalten mögen.

 

Grußwort des 1. Schützenmeisters Franz Pillmeier

Wir sind stolz auf unseren Sdiützenverein Talsdiütz Katzbach. Wenn
eine Gemeinschaft 50 ]ahre zusammenhält, dann muß dies mehr als
nur reine Geselligkeit sein. Ich bin überzeugt, daß man nach 50-jährigem
Vereinsbestehen schon von Tradition sprechen darf. Wieviel Mühe
und Sorge es aber dennoch bereitet einen Verein 50. Jahre zusammenzuhalten
kann nur der verstehen, der auch in verantwortlicher Vereinsarbeit
steht.
Unser Schützenverein feiert vom 21. bis 24. Juni sein 50-jähriges Gründungsfest.
Ich darf bei diesem Anlaß den Männern danken, die den
Verein unter schwierigsten Umständen gegründet haben und den Personen,
die im Laufe der Vereinsgeschichte als 1. Schützenmeister oder
in einer anderen Vorstandsfunktion die Geschicke des Vereins bestimmt
haben. Ohne Ihre Arbeit könnten wir heute dieses Jubiläum nicht begehen.
Wir haben uns große Mühe gegeben, dem Fest einen Rahmen zu
geben, der dem Ereignis auch gerecht wird.
Meinen Dank darf ich allen aussprechen die geholfen haben, das
Fest vorzubereiten. Besonders danken möchte ich unseren Schützenfreunden
von .Edelweiß Pitzling, die spontan für dieses Fest die Patenschaft
übernommen haben.
Unser Wunsch wäre es, wenn wir viele Schützen und Gäste bei uns
in Katzbach begrüßen dürften. Ich wünsche und hoffe, daß sich unsere
Festbesucher bei uns wohlfühlen mögen

Grußwort des Gauschützenmeisters Anton Kuchenreuter

Der Schützenverein Talschütz Katzbach feiert vom 21. – 24. ]uni
sein 50-jähriges Gründungsfest.
Einen solchen Anlaß festlich zu feiern entspricht alter Schützentradition.
Viele Schicksalsschläge mußte unser Schützenwesen in diesen Jahrzehnten
hinnehmen. Schützengeist und Schützentreue haben alle Stürme überdauert.
Mit Stolz kann heute der Schützengau Cham auf seine .Talschützen
blicken, die in ihren Reihen sportliches Streben und schützenbrüderliche
Verbundenheit glücklich vereinen. Möge dieser Schützengeist vor allem
unserer Jugend ein Beispiel sein.
Den Talschützen wünsche ich einen guten, erfolgreichen Verlauf
ihres Festes, allen Besuchern frohe Stunden in der Gemeinschaft mit
uns Schützen.

 

Vereinschronik

Im Mai 1924 gründeten 12 Schützen den Verein. Dem Verein wurde der
Name „Talschütz” gegeben, da sich der Nachbarverein Katzberg den Namen
„Bergschütz” gegeben hatte. Von den 12 Gründungsmitgliedern ist heute nur
noch Herr Johann Fenzl am Leben. Der 1. Vorsitzende des Vereins war Herr
Franz Menacher. Ab 1927 bis zum Jahre 1936/37, wo durch das Naziregime
jedwegliche Vereinsarbeit untersagt wurde, versah das Amt des 1. Vorstandes
Johann Fenzl.
Unter großen Opfern wurde 1924 ein Zimmerstutzen angeschafft. Die
Hälfte des Betrages brachten die Gründungsmitglieder auf, den Rest stundete
die Firma Kuchenreuther, die den Stutzen anfertigte. Da nun schon einmal
Schulden vorhanden waren, mußte sich der Verein etwas einfallen lassen, um
diese zu begleichen. Es wurde eine Theatergruppe gebildet, die durch häufiges
Auftreten die Schulden des Vereins decken konnte. Selbstverständlich wurden
zu dieser Zeit auch eifrig Schießabende gehalten.
Im Jahre 1924 beteiligte sich der Verein erstmals an einem außerörtlichen
Fest. In Willmering wurde ein Waldfest mit einem Preisschießen durchgeführt.
Als 1. Preis galt es einen „Schofhamml” zu erringen. Glücklicher Sieger wurde
Johann Fenzl von den Talschützen. Mit viel Gaudi und Hallo wurde der Siegespreis
in den Heimatort verbracht.
Der Schützenverein war mittlerweile auf 25 Mitglieder angewachsen, die im
Laufe der Zeit noch an den verschiedensten Preisschießen teilnahmen.
Der Verein errichtete sich einen Schießstand im Vereinslokal Silberberg. Unter
den widrigsten Umständen wurde dort regelmäßig alle 14 Tage geübt.
Das erste größere Vereinsfest war eine sogenannte „Bockhochzeit”. Der
von Johann Fenzl in Willmering gewonnene Schafbock wurde bei diesem Fest,
welches am 30. November 1924 stattfand, ausgeschlachtet. Zu diesem Fest
leistete auch der Sägewerks- und Kunstmühlenbesitzer Greß Xaver einen erheblichen
Beitrag. Leider verunglückte dieser Förderer am nächsten Tag tödlich.
Im Jahre 1927 wurde unter großen Opfern die Vereinsfahne erworben. Anläßlich
dieses Fahnenkaufs fand keine Festlichkeit statt. Jetzt war es gut, daß
der Verein die Theatergruppe hatte, die mit ihren Aufführungen zum größten
Teil die Auslagen für die Fahne einspielte. Mit dieser Fahne wurden bis 1933
verschiedene Feste und Fahnenweihen besucht. Allerdings wurde bei diesen
Anlässen als Beförderungsmittel stets ein Leiterwagen mit nur 2 Pferdestärken
benützt. Die Heimkehr auf diesem Gefährt war mit den schon sehr lustigen
Schützenkameraden nicht gerade ungefährlich, da auch der Wagenführer
manchmal zuviel des guten Gerstensaftes genossen hatte.
Ab 1933 durfte die Fahne nicht mehr gezeigt werden, da sich der Verein
weigerte, das Hakenkreuz in die Fahne einzusticken.

Das Vereinsleben erstarb durch das Dritte Reich im Jahre 1936. Von 1936
bis 1951 gab es keine Vereinsaktivität.
1951 wurde der Verein wiedergegründet. 12 Mitglieder, die vor dem 2.
Weltkrieg dem Verein schon angehörten, bemühten sich um ein Wiederaufleben
des Vereins.44 Schützenfreunde schlössen sich spontan dem neugegründeten
Verein an. Im Gründungsjahr wurde Herr Josef Althammer zum 1. Vorstand
gewählt. Dem folgten dann in unterschiedlichen Zeitabständen Herr
Georg Zängl, Karl Haberl, Johann Fenzl, Josef Haberl und ab 1964 Herr
Franz Pillmeier.
Im Mai 1954 erlebte der Verein seinen Höhepunkt mit der längst fälligen
Fahnenweihe. Die Schirmherrschaft übernahm Herr Senator Eiber, die Fahnenmutter
war Frau Althammer Anna. Patenverein war der Schützenverein Vierau.

Die Fahnenmutter mit Ihrem Festgefolge bei der Fahnenweihe 1954
Aus dem Vereinsleben ist zu berichten, daß sich die Schützen sehr um die
Geselligkeit bemühten, Theater spielten und fröhliche Vereinsabende durchführten.
In den letzten 20 Jahren wurden über 60 Fahnenweihen besucht.
Selbstverständlich kam der sportliche Wettbewerb nicht zu kurz. In unzähligen
Übungsabenden und Vergleichsschießen konnten sich die einzelnen Schützenkameraden
auszeichnen. Die Königswürde konnte von folgenden Vereinsmitgliedern
errungen werden:
1957 Haberl Josef                     1958 Haberl Josef
1959 Haberl Josef                     1960 Haberl Josef
1961 Haberl Josef                     1962 Semmelbauer Josef
1963 Pillmeier Franz                 1964 Zwicknagl Ludwig
1965 Semmelbauer Sepp          1967 Althammer Wolfgang
1968 Steinwagner Josef            1969 Semmelbauer Josef
1970 Siegl Georg                      1971 Pillmeier Franz
1972 Menzke Herbert                1973 Wanninger Ludwig

Es wurde diese Würde seit 1951 ausgeschossen. Leider fehlen hier aber in
Bezug auf die Personen die Unterlagen. Lediglich fest steht, daß 1951 Herr
Schiedermeier Karl und 1952 Herr Althammer Josef den Preis erringen konnten.
Am 13. Dezember 1958 wurde das Gründungsmitglied Herr Johann Fenzl
zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Im Mai 1968 übernahm der Schützenverein die Patenschaft bei der Fahnenweihe
des Schützenvereins „Edelweiß” Pitzling. Frl. Christa Zängl trug das
Patenband, Frl. Gerdi Haberl und Maria Pyka waren die Fahnenbegleitung.
Erfreulich zu vermelden, daß sich an dieser Fahnenweihe 48 Personen der
„Talschützen” beteiligten.

Der Schützenverein „Talschütz” bei der Fahnenweihe in Pitzling im Jahr 1968

Fünfzig Jahre in guter und auch schlechter Zeit einen Verein zusammenzuhalten und im Verein zusammenzustehen, ist ein stolzes Gefühl. Bei der heutigen
Gründungsfeier darf sich der Verein glücklich wähnen, daß ihm zur Zeit
105 Mitglieder angehören. Zeigt doch diese Tatsache, daß gerade auch in unserer
hektischen Zeit noch das Gefühl der Zusammengehörigkeit und Kameradschaft
echten Wert besitzt.

 Gründungsmitglieder im Jahre 1924

 Herr Menacher Franz                            Herr Petrus Josef
 Herr Menacher Josef                            Herr Zängl Georg
 Herr Fenzl Xaver                               Herr Semmelbauer Ludwig
 Herr Fenzl Johann                              Herr Daschner Thomas
 Herr Biederer Ludwig                           Herr Stoiber Wolfgang
 Herr Riederer Johann                           Herr Hruby Josef.